Gemeinsam mit den Fraktionen SPD, DIE LINKE. und FREIE WÄHLER/ PIRATEN haben wir den Antrag “Kulturräume retten – Teil 2” (https://buergerinfo.erfurt.de/bi/vo0050.php?__kvonr=46663&voselect=87002426) eingebracht. Dieser Antrag wurde beschlossen. Leider hat uns die Corona-Lage bereits überholt, so dass Veranstaltungen aktuell gar nicht mehr möglich sind.
Wären Veranstaltungen wieder möglich, könnte nun aus Mitteln der Kulturdirektion im Haushaltsjahr 2020 ab dem 15.11.2020 ein Verfahren greifen, das zugleich Musikerinnen und Musiker, Veranstalterinnen und Veranstalter von Live-Musik und Veranstaltungstechnikerinnen und Techniker unterstützt. So sollen wenigstens ein Teil der durch Abstandsregeln verlorenen Gagen ersetzt werden. In einem unbürokratischen Verfahren ist es nun möglich, eine Mikroprojektförderung von bis zu 500 € zu beantragen.
Wir danken an dieser Stelle auch der Stadtverwaltung, die sehr schnell den direkten Weg zu den Kulturakteuren gesucht und auf die Förderung aufmerksam gemacht hat. Es ist zwar nur ein kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein, aber die wenigen schnellen Möglichkeiten, die wir jetzt haben, müssen alle ausgeschöpft werden, um die Kultur zu unterstützen.
Die wirtschaftliche Situation für die Kulturschaffenden ist mittlerweile alarmierend! Mit einem eindrücklichen Appell haben sich die Kulturschaffenden Erfurts zu Wort gemeldet. Unter dem #kulturkoma – Lasst uns nicht untergehen! machen die Kulturakteure nicht nur auf ihre Situation aufmerksam, sie stellen auch Forderungen. Und hier sollten wir genau hinhören und in den nächsten Monaten Taten folgen lassen. Eine Kürzung der Mittel 2021 ist für uns undenkbar! Bis jedoch ein neuer Haushalt für das Jahr 2021 vorgelegt werden kann, brauchen wir für die Zwischenzeit Vorschläge, wie wir unsere kostbare Kulturszene retten können. Denn eine Hilfe erst im Frühjahr wird viel zu spät sein. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Videobotschaft des Oberbürgermeisters, und werden ihn auch daran messen https://www.erfurt.de/ef/de/service/mediathek/video/2020/137143.html
Unser Antrag “Kulturräume retten und Prüfung alternativer Räumlichkeiten zur Corona-Abstrichstelle offenlegen”
( https://buergerinfo.erfurt.de/bi/vo0050.php?__kvonr=46696&voselect=87002426 )
ist dem Umstand geschuldet, dass die städtische Corona-Abstrichstelle seit März im Haus der sozialen Dienste (Gewerkschaftshaus) eingerichtet wurde. Damit steht der Saal im Haus der sozialen Dienste dem Museumskeller für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung. Für einen wichtigen und seit Jahrzehnten in Erfurt erfolgreichen Kulturakteur der Stadt steht damit seine Existenz auf dem Spiel. Es muss möglich sein, eine alternative Räumlichkeit zu finden, wenn wir weiterhin den Museumskeller mit seinem Programm in der Stadt haben wollen. Die Stadtverwaltung wurde bereits im Sommer gebeten und dann beauftragt, alternative Räumlichkeiten zu suchen bzw. zu prüfen. Diese Prüfung ist negativ ausgefallen, nur der Saal im Haus der sozialen Dienste sei geeignet, so die Verwaltung. Leider hat die Stadtverwaltung uns bis heute nicht die Prüfungsergebnisse vorgelegt. Damit bleibt der Verdacht im Raum, dass gar nicht ernsthaft nach alternativen Räumen gesucht wurde. Unser Antrag hatte vor diesem Hintergrund das Ziel, diese Prüfungen endlich offen zu legen, damit der Stadtrat ggf. nachsteuern kann. Der Antrag wurde beschlossen. Wir sind auf die Prüfergebnisse sehr gespannt.
